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19.05.2006
Ohne Gurt ein Risiko für Mitfahrer

Bettina Sinzig von der Abteilung Unfallforschung der Winterthur Versicherung stellte ihr Fachgebiet den Mitgliedern von Swissengineering Wil und Umgebung vor.

 

Freitag, 19. Mai 2006

Ohne Gurt ein Risiko für Mitfahrer

Die Physikerin Bettina Sinzig stellte ihren Tätigkeitsbereich, die Unfallforschung, vor

Bettina Sinzig von der Abteilung Unfallforschung der Winterthur Versicherung stellte ihr Fachgebiet den Mitgliedern von Swissengineering Wil und Umgebung vor.

David Marquis

Im laufenden Jahr feiert Swissengineering Wil und Umgebung den 100. Geburtstag. Zu den Jubi-läumsanlässen gehören auch der Vortrag vom Mittwochabend im Hof zu Wil sowie praktische Demonstrationen am Samstagvormittag im Berufsbildungszent-rum Wil. Als Referentin konnte Swissengineering die Physikerin Bettina Sinzig von der Abteilung Unfallforschung der Winterthur Versicherung gewinnen (Kasten). Sie stellte vor allem zwei Schritte auf dem Weg zu weniger Unfällen und Verletzungen vor. Einerseits elektronische Fahrhilfen wie ESP, andererseits eine bereits im Jahr 1903 patentierte Erfindung: den Sicherheitsgurt.

60 Tote vermeiden

Durchgesetzt habe sich der Sicherheitsgurt aber erst viel später. Die Gurttragepflicht kennt man in der Schweiz – mit einer kurzen Unterbrechung – erst seit Ende der 70er-Jahre. Die Tragequote, so Sinzig, sei in der Schweiz vergleichsweise hoch. Auf Autobahnen wird der Sicherheitsgurt von 90 Prozent der Fahrer und Passagiere benutzt, ausserorts noch von rund 80 Prozent, innerorts dagegen von weniger als 70 Prozent. Die Quoten seien in der Deutschschweiz höher als in der Romandie. Am wenigsten werden die Sicherheitsgurte im Tessin benutzt. Bettina Sinzig zeigte dann einige Filme von Crash-Tests, welche die Auswirkungen von Unfällen bei einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern in der Stunde offenbarten. Dabei werden nicht angegurtete Personen dermassen durch das Fahrzeug geschleudert, dass sie nicht nur sich selbst, sondern allenfalls sogar angegurtete Mitfahrende schwer verletzen können. «Deshalb achte ich darauf, dass die Passagiere in meinem Auto den Sicherheitsgurt tragen, nicht zuletzt wegen meiner eigenen Sicherheit», so die Physikerin. Obwohl die Tragequote in der Schweiz vergleichsweise hoch ist, sieht Sinzig noch ein grosses Potenzial: «Würden die Sicherheitsgurte konsequent von allen Fahrern und Passagieren genutzt, so könnten in der Schweiz – selbst nach vorsichtigen Kalkulationen – mindestens 60 Verkehrstote im Jahr vermieden werden.» Dies wären mehr als zehn Prozent der tödlichen Unfälle.

Grosse Hoffnungen setzt Bettina Sinzig auch auf Fahrassistenz-Systeme. «Bei der passiven Sicherheit wird man bald den grösstmöglichen Schutz erreicht haben, bei den aktiven Systemen ist technisch noch vieles möglich», sagt sie. Bis in 15 Jahren würde es wohl kaum mehr Auffahrunfälle geben, da diese von mit Radar arbeitenden Systemen verhindert werden könnten.

Sicheres Ausweichen

Bereits bewährt habe sich das Stabilitäts-System ESP, das beispielsweise abrupte Ausweichmanöver erleichtert, indem es anhand der Lenkradposition eruiert, was der Fahrer machen möchte, und allenfalls einzelne Räder abbremst. ESP habe zwar nur bei Unfällen einen Nutzen, bei denen es auf rasche Ausweichmanöver ankommt, aber: «Bei dieser Art von Unfällen kann ein Rückgang von rund 40 Prozent erreicht werden.» Gerade bei schwerer zu kontrollierenden SUVs (Sport Utility Vehicules) sei ESP beinahe unverzichtbar.

Informationen zum zweiten Teil des Anlasses, der morgen Samstag stattfindet, sind unter www.stv-wil.ch zu finden.

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(BY: DAVID MARQUIS)

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